Digitale Teilhabe

Was heißt digitale Teilhabe konkret und wie nimmt sie Einfluss auf unser Leben.

Inhaltsverzeichnis

Digitale Teilhabe für Jedermann

Ganz gleich, ob es das Einkaufen gehen, die Recherche von Informationen oder der Austausch mit Mitmenschen ist: Viele dieser Tätigkeiten laufen heutzutage online ab, gerade wegen der fortschreitenden Digitalisierung. Der These, dass heute fast jeder in Deutschland ein Smartphone, oder anderes internetfähiges Gerät besitzt, würde wohl kaum noch jemand widersprechen.

Konkret geht es hier um die sogenannte digitale Teilhabe.

Was bedeutet digitale Teilhabe?

Der Begriff “digitale Teilhabe” gewinnt zunehmend an Bedeutung. Aber was ist genau damit gemeint? Die Digitalisierung schreitet unaufhörlich voran, im Zuge dessen, werden viele Arbeitsprozesse, aber auch Unterhaltungsangebote digitalisiert. War es früher noch ohne Probleme möglich, Kunden per Brief oder Einwurfsendungen zu informieren, so weichen diese Formen der Kontaktaufnahme, immer mehr Newslettern, Push-Nachrichten aus installierten Apps, oder auch Whatsapp respektive anderen Messangern. Die Digitalisierung ist schon längst in Schulen und Universitäten angekommen. Wurden früher Hausaufgaben auf Papier abgegeben, gibt es heute Online-Formulare und E-Mails. Somit ist für den Zugang zu gesellschaftlichen Belangen unabdingbar, Online-Anwendungen zu nutzen, um digital teilzuhaben.

Digitale Teilhabe heißt also, dass jedem Menschen in Deutschland Zugang zu digitalen Diensten und Entwicklungen ermöglicht wird.

Die digitale Teilhabe im Alltag

Ob privat, oder im Beruf, ein Tag ohne Notebook, Smartphone oder anderer digitaler Geräte sind für viele von uns unvorstellbar. Die Zahl der Internet-Nutzer in Deutschland lag laut Statista im Jahr 2021 bei 91 % (Quelle). Die Gründe, warum Personen nicht digital teilhaben können, reichen von mangelnden Kompetenzen über fehlende Endgeräte bis hin zu körperlichen oder psychischen Einschränkungen.

Digitale Geräte sind das neue “normal”, nicht umsonst bezeichnet man die aktuelle Generation als sogenannten “digital natives” also Menschen, die den Umgang mit digitalen Geräten, oft schon im Kindesalter lernen und diese Geräte intuitiv bedienen können.

Die Nutzung digitaler Dienste bietet viele Vorteile, neben der ständigen Verfügbarkeit, ist auch der Standort der benutzenden Person irrelevant geworden. Das lässt uns nicht nur zu jeder Tageszeit kommunizieren, ob mit Freunden, oder im öffentlichen Raum unsere Meinung kundtun. Der Konsum ist digital ebenfalls kein Problem mehr, ganz gleich, ob es Kleidung, Schuhe, Lebensmittel oder auch Medikamente sind, alles lässt sich mittlerweile Online kaufen und binnen weniger Tage, an jeden Ort liefern.
 

Barrierefreiheit und digitale Teilhabe

Menschen mit körperlichen Behinderungen oder psychischen Beeinträchtigungen können mittels digitaler Assistenzsystemen am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Leider sind viele Anwendungen und Websites, immer noch so konzipiert, dass Menschen mit Behinderungen ausgeschlossen werden, oder deutlich mehr Zeit investieren müssen, um sich mit den Anwendungen auseinanderzusetzen.

Nicht nur Menschen mit Behinderungen fällt es schwer, an der digitalen Welt teilzuhaben. Ebenso davon betroffen sind Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund. Hier fehlt oft das nötige Geld, zum Erwerb der Geräte, oder auch die entsprechende Medienkompetenz.

Digitale Teilhabe in Schulen

Schulen und Universitäten setzen immer mehr auf digitale Lerninhalte, sowohl im Klassenzimmer der Schulen, oder dem Hörsaal in Universität, der Tageslichtprojektor wird immer häufiger ausrangiert und durch digitale Whiteboards ersetzt. So werden immer mehr Schulen aufgerüstet, während die Geräte in vielen Haushalten fehlen. Das erschwert die Recherche von Lerninhalten, die Erstellung von Präsentationen, oder die Übersetzung. Nicht nur die Kinder sind darauf angewiesen, auch viele Eltern ziehen das Internet zurate, wenn sie Ihren Kindern bei Lernschwierigkeiten helfen wollen.

Die Corona-Pandemie hat diesen Umstand verschärft. So mussten Schüler und Schülerinnen quasi über Nacht auf digitale Plattformen ausweichen, weil der Präsenzunterricht, so nicht mehr durchgeführt werden konnte. Haushalte, die keinen Zugang zum Internet hatten, oder nicht über ausreichend viele Geräte verfügten, wurden damit vor Probleme gestellt. So drückte nicht nur die allgemeine pandemische Situation, bei vielen Kindern auf die Noten, sondern auch der fehlende, oder erschwerte Zugang zum Internet.

Digitale Teilhabe in der Arbeitswelt

Nicht nur unser Privatleben wird immer digitaler, auch unsere Arbeit, wird zunehmend durch die Digitalisierung geprägt. Sich stetig verändernde Anforderungen an Firmen und Ihre Mitarbeiter, erfordern heute mehr den je, stetiges lernen und weiterbilden.

Spätestens seit der Corona-Pandemie sind alternative Arbeitsplatz-Modell zwangsläufig eingeführt worden. So waren zur Hochzeit der Pandemie mindestens 27 % der Mitarbeitende im Home-Office (Quelle) und selbst nach der Pandemie befinden weiterhin 24 % im Home-Office. Es ist davon auszugehen, dass diese Quote nicht nur stabil bleiben wird, sondern perspektivisch auch steigt.

Der Zugang zu digitalen Geräten bietet auch die Chance auf beruflichen Aufstieg, durch Zugang zu speziellen Lerninhalten oder Weiterbildungsangeboten. 

Herausforderungen

Die Digitalisierung schreitet unaufhörlich voran und die Anforderungen an uns Menschen, oder unsere Gesellschaft stellen uns jeden Tag vor neue Herausforderungen. Stetiges lernen, ob in der Schule, Uni oder dem Beruf gehört zu unserem Alltag. Dabei müssen wir auch darauf achten, alle Gruppen von Menschen mitzunehmen.

Eine der zentralen Herausforderungen bei der digitalen Teilhabe, ist der vom Einkommenunabhängige Zugriff auf moderne Geräte wie Computer und Smartphones. Anschaffungs- und Aktualisierungskosten sind für viele Menschen nicht zu bewerkstelligen. Entweder kann die Summe im Ganzen nicht aufgebracht werden (Barkauf), oder aber die persönliche Bonität lässt eine Finanzierung nicht zu.